Eine häufig gestellte Frage von Unternehmen ist, ob die Location-Based und Market-Based Methoden lediglich nationale oder regionale Ansätze sind, oder ob sie auch weltweit anerkannt werden. Die Antwort darauf ist eindeutig: Beide Ansätze finden weltweit Anwendung und sind fest in internationalen Standards zur CO2-Bilanzierung verankert.
Internationale Standards und das Greenhouse Gas Protocol
Der Rahmen, in dem diese Ansätze verwendet werden, ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), ein international anerkannter Standard zur CO2-Bilanzierung. Es wurde entwickelt, um Unternehmen weltweit eine einheitliche Methode zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen zur Verfügung zu stellen. Sowohl der Location-Based als auch der Market-Based Ansatz sind integraler Bestandteil dieses Protokolls.
Das GHG Protocol unterscheidet klar zwischen den Emissionen, die durch den Verbrauch des durchschnittlichen Strommixes in einer Region entstehen (Location-Based), und den Emissionen, die durch den tatsächlichen, vertraglich geregelten Einkauf von Energieprodukten wie Ökostrom entstehen (Market-Based).
Anwendung in der EU und Deutschland
In Europa, insbesondere in der EU und in Deutschland, ist die Anwendung dieser beiden Ansätze besonders verbreitet, da hier eine starke regulatorische Unterstützung für nachhaltige Geschäftsmodelle und Klimaschutzmaßnahmen besteht. Unternehmen werden oft durch gesetzliche Vorgaben wie die EU-Taxonomie und das deutsche Klimaschutzgesetz dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zu messen und zu berichten.
Der Market-Based Ansatz ist besonders relevant für Unternehmen, die gezielt auf erneuerbare Energien setzen, um ihre Emissionen zu senken. Durch den Erwerb von zertifizierten Ökostromverträgen können diese Unternehmen aktiv zur Reduktion der globalen CO2-Emissionen beitragen.
Globale Bedeutung
Auch außerhalb Europas, in Regionen wie Nordamerika, Asien und Lateinamerika, setzen Unternehmen und Regierungen zunehmend auf diese beiden Ansätze zur CO2-Bilanzierung. Unternehmen, die international tätig sind, können somit ihre CO₂-Bilanz konsistent und nach den gleichen Standards weltweit erfassen.
In Ländern wie den USA oder China, die über stark unterschiedliche Energiequellen verfügen, bietet der Location-Based Ansatz eine transparente Möglichkeit, die verschiedenen Strommixes zu berücksichtigen. Gleichzeitig ermöglicht der Market-Based Ansatz eine genaue Abbildung von Beschaffungsentscheidungen, vor allem für Unternehmen, die verstärkt auf erneuerbare Energien umstellen.
Fazit: Weltweit anwendbare Methoden
Location-Based und Market-Based Ansätze sind keine spezifisch deutschen oder europäischen Methoden, sondern weltweit anerkannte Ansätze zur CO2-Bilanzierung. Unternehmen, die international agieren, profitieren von der Anwendung dieser Methoden, da sie eine konsistente und transparente Berichterstattung über ihre Emissionen sicherstellen. Die globale Akzeptanz dieser Ansätze gibt Unternehmen die Flexibilität, ihre Nachhaltigkeitsstrategien international sichtbar zu machen und ihre CO2-Bilanz weltweit zu optimieren.