- CO2-Bilanzierung
Aktivitätsdaten – das Fundament jeder CO₂-Bilanz
Woher sie kommen, warum sie so wichtig sind und was Unternehmen wissen sollten
Der CO₂-Fußabdruck des Unternehmensstandorts wird gemäß dem Greenhouse Gas (GHG)-Protocol (WRI und WBCSD, 2004) oder ISO 14064 berechnet. Dies berücksichtigt in jedem Fall alle direkten Treibhausgasemissionen (Scope 1) und alle indirekten Emissionen aus dem Verbrauch von Strom, Fernwärme und Fernkälte (Scope 2). Die Berücksichtigung von allen oder ausgewählten indirekten Emissionen (Scope 3) aus vor- und nachgelagerten Prozessen ist optional.
Der CO₂-Fußabdruck von Produkten wird gemäß dem Greenhouse Gas (GHG)-Protocol (WRI und WB- CSD, 2004) oder ISO 14067 berechnet. Dies berücksichtigt in jedem Fall (cradle-to-gate) alle direkten Treibhausgasemissionen der Produktion, alle indirekten Emissionen aus dem Verbrauch von Strom, Fernwärme und Fernkälte und vorgelagerten indirekten Emissionen. Die zusätzliche Berücksichtigung von allen indirekten Emissionen nachgelagerter Prozesse finden insbesondere bei Verbraucher-Produkten Anwendung (cradle-to-grave). Berücksichtigte Kategorien bei der Bewertung sind: Energieverbrauch/ Wasserverbrauch/ Eingekaufte Rohstoffe und Materialien (Produktion und Anlieferung) / Verpackungsmaterial (Produktion und Anlieferung)/ Abfallentsorgung und Recycling/ Mobilität: Anreise der Mitarbeiter und geschäftliche Mobilität.
Was CO2 ist, wissen heute die allermeisten: Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein wichtiges Treibhausgas und wird beispielsweise von Flugzeugen und Fahrzeugen ausgestoßen. Zu viel CO2 Emissionen tragen negativ zur Klimaentwicklung bei, sie begünstigen die Erderwärmung. Oft findet man in Publikationen oder Dokumentationen zu CO2-Bilanzen nicht die Abkürzung CO2, sondern CO2e. Was hat es mit dieser Abkürzung auf sich?
CO2e ist eine Maßeinheit, die den Effekt aller Treibhausgase auf unser Klima vergleichbar macht und alle im Kyoto Protokoll genannten Treibhausgase somit berücksichtigt. Dazu gehören Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (NO2), halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (u.a. CHF3), perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe (CF4) und Schwefelhexafluorid (SF6), welche unterschiedlich stark zum Treibhauseffekt beitragen. Sie verbleiben unterschiedlich lang in der Erdatmosphäre und sind sehr viel klimaschädlicher als das bekannte CO2, da sie um ein vielfach höheres Treibhauspotenzial besitzen. Gemessen an dieser Treibhausgaswirkung ist CO2 mit einem Anteil von 88 % jedoch das wichtigste Treibhausgas in Deutschland. Aufgrund ihres höheren Treibhauspotentials dürfen die anderen Gase jedoch nicht vernachlässigt werden. Wie viel schädlicher als CO2 ein Treibhausgas nun wirklich ist, kann mithilfe von CO2-Äquivalenten (CO2e) berechnet werden.
Beispiel Methan:
Die Wirkung einer Tonne CO2 wird, meistens über einen Zeitraum von 100 Jahren, mit der Wirkung einer Tonne Methan verglichen. Nun ist eine Tonne Methan etwa 25-mal klimaschädlicher als eine Tonne CO2. Daher entspricht eine Tonne Methan etwa 25 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e).
Anmerkung zum Logo klimaneutral durch CO2-Ausgleich: Wir berücksichtigen bei der Erstellung der CO2-Bilanzen alle Treibhausgase.
Ja, die gibt es. Je nach Wunsch erstellen wir Ihnen Ihre Klima-Bilanz nach
DIN ISO 14064-1 (PCF)
DIN ISO 14064 (CCF)
oder den Corporate Standard des Greenhouse Gas Protocols für
Die DIN ISO 14064-1 bietet Spezifikation mitsamt einer Anleitung zur quantitativen Bestimmung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und von Treibhausgassenken auf Organisationsebene. Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) ist der anerkannteste internationale Standard zur Treibhausgasbilanzierung von Unternehmen und Projekten. Treibhausgasemissionen werden nach der GHG Protocol Logik in drei Entstehungsbereiche – sog. „Scopes“ - eingeteilt:
Der Aufwand für die Erstellung einer Bilanz ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, was bilanziert wird. Besteht ein Produkt beispielweise nur aus wenigen Rohstoffen oder steht ein komplexer Produktionsprozess aus den verschiedensten Materialen dahinter? Je exakter und differenzierter die Daten bewertet werden sollen und je tiefer man in die Lieferketten einsteigen möchte, desto aufwendiger, aber auch genauer und detaillierter wird Ihre Klima-Bilanz. Der aufwendigste Schritt bei einer Bilanzierung liegt in der Sammlung der notwendigen Aktivitätsdaten, mit denen dann die Emissionsmengen ermittelt werden. Dabei sind wir auf die Unterstützung des Unternehmens angewiesen, das diese Aktivitätsdaten bereit stellen muss.
Zunächst sollten Sie die Ziele für die Bilanzierung definieren. Sollte es für Ihr Unternehmen gesetzlich verpflichtend sein, gelten sehr wahrscheinlich genaue Anforderungen. Falls Sie ein reines Eigeninteresse treibt, können Sie frei über den Umfang und die Berichterstattung entscheiden.
Anschließend legen Sie die operativen und unternehmensspezifischen Systemgrenzen sowie das Berichtsjahr fest. Nachdem Sie den Rahmen Ihrer Bilanz festgelegt haben, können Sie die relevanten Daten erheben (Aktivitätsdaten) und die Treibhausgasemissionen berechnen.
Aktivitätsdaten sind quantitative Maße einer Aktivität, die zu THG-Emissionen führen. Es ist ein Maß, das modelliert, was während eines bestimmten Zeitraums passiert (z. B. verbrauchte Gasmenge, gefahrene Kilometer, Tonnen fester Abfälle, die auf Deponien entsorgt werden, usw.).
Emissionsfaktoren sind quantitative Maße für THG-Emissionen, die aus einer definierten Aktivität erfolgen.
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