Jedes Jahr am 1. Juni passiert in Togo etwas Besonderes. Während die ersten Regentropfen fallen und die Erde weich wird – also bereit ist zum Pflanzen – feiern die Menschen den Internationalen Tag des Baumes. Was 1977 begann, ist heute eine fest verwurzelte Tradition – im wahrsten Sinne des Wortes.
Während der Tag des Baumes weltweit zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert wird, hat Togo bewusst den Beginn der Regenzeit gewählt. Ein kluger Schachzug: Die Natur selbst gibt den Startschuss für die Pflanzzeit. Die frische Feuchtigkeit lässt die Setzlinge besser anwachsen, und die kommenden Regenmonate versorgen die jungen Bäume mit dem nötigen Wasser. So wird aus einem symbolischen Akt eine praktische Erfolgsgeschichte.
Ein Tag, tausend Bäume, eine Mission
In der Präfektur Agou, die auch Teil unseres PROJECT TOGO ist, kommen an diesem Tag Menschen zusammen, die alle dasselbe Ziel haben: ihre Heimat grüner und lebenswerter zu machen. Vertreter der Präfektur, lokale Umweltorganisationen und Bürgerinnen und Bürger arbeiten Hand in Hand. Es ist schön zu sehen, wie aus einzelnen Initiativen an diesem Tag eine große Bewegung wird.
Als langjähriger Partner ist ecocent-Togo jedes Jahr dabei. Dieses Mal mit einem besonderen Beitrag: natureOffice und ecocent-Togo spendeten 1.050 Bäume für die Aktion. Eine Zahl, die für sich spricht – und doch nur der Anfang ist.
Mehr als symbolisches Pflanzen
Der Chef der Präfektur brachte es in seiner Rede auf den Punkt: Es geht nicht nur darum, Bäume in die Erde zu setzen. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen. Für die Umwelt, für kommende Generationen, für eine nachhaltige Zukunft.
Seine Worte trafen den Kern der Sache: Jeder gepflanzte Baum ist ein Versprechen. Ein Versprechen an die Kinder, die in seinem Schatten spielen werden. An die Familien, die seine Früchte ernten. An die Vögel, die in seinen Ästen nisten. Aber Versprechen allein reichen nicht – sie müssen gepflegt werden, genau wie die jungen Bäume selbst.
Die Botschaft kam an. Denn über tausend Setzlinge finden durch diesen Tag ihren Platz in den Dörfern, auch wenn die Zeit nicht reicht, alle an diesem Tag zu pflanzen. Der 1. Juni steht als Symbol für den Startschuss einer Bewegung, die weit über diesen einen Tag hinausreicht. Denn jeder gepflanzte Baum braucht Pflege, besonders während der Regenzeit. Die Gemeinden haben sich verpflichtet, diese Verantwortung zu übernehmen. Sie wissen: Ein Baum zu pflanzen ist der erste Schritt – ihn großzuziehen der entscheidende.
Die Dörfer machen es vor
In Aboudjokopé ging die Aktion einige Tage später weiter. Das war kein Versäumnis, sondern kluge Planung. Nach dem großen Event bei der Präfektur nahm man sich hier die Zeit für das, was wirklich zählt: gemeinsames Lernen und sorgfältiges Pflanzen.
Ein Forstbeamter erklärte den Teilnehmenden, warum Bäume so wichtig sind. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit praktischen Beispielen: Wie Bäume das Klima regulieren, den Boden schützen und Lebensraum für Tiere bieten. Wissen, das bleibt.
72 Bäume, die einen Unterschied machen
Dann ging es ans Werk. 72 Bäume wurden in Aboudjokopé gepflanzt – jeder einzelne mit Bedacht ausgewählt und platziert. Khaya senegalensis für kühlenden Schatten, schnellwachsende Gmelina arborea und verschiedene Obstbäume: Mangos, Orangen, Mandarinen und Stachelannonen.
Das Schöne daran: Diese Bäume werden das Dorfleben bereichern. Sie spenden Schatten auf den Dorfplätzen, ihre Früchte verbessern die Ernährung und können sogar zu kleinen Zusatzeinkommen führen. Und weil man vorausschauend plant, Wurde um die Obstbäume ein Baumschutz installiert, welcher die jungen Bäume vor gefräßigen Ziegen und anderen frei herumlaufenden Nutztieren schützen wird.
Der Blick nach vorn
Was in Agou und Aboudjokopé geschah, ist mehr als eine einmalige Aktion. Es ist Teil einer kontinuierlichen Bewegung. In Fokpo steht die nächste Pflanzaktion bevor, in Aboudjokopé sind bereits 200 weitere Bäume geplant.
Die Menschen in Togo zeigen, wie Umweltschutz funktioniert: nicht mit großen Worten, sondern mit konkreten Taten. Nicht allein, sondern gemeinsam. Nicht für heute, sondern für morgen.
Was wir daraus lernen
Der Tag des Baumes in Togo lehrt uns etwas Wichtiges: Veränderung beginnt im Kleinen. Mit einem Baum. Mit einer Gemeinschaft. Mit dem Willen, etwas zu bewegen.
natureOffice und ecocent-Togo sind stolz, mit ihrem PROJECT TOGO Teil dieser Bewegung zu sein. Die 1.050 gespendeten Bäume sind unser Beitrag zu einer grüneren Zukunft. Aber die wahren Helden sind die Menschen vor Ort, die pflanzen, pflegen und bewahren.
In Togo wächst mehr als nur Wald. Hier wächst Hoffnung. Baum für Baum. Jahr für Jahr.