TOYOLA Clean Cookstoves
Verminderte Abholzung
durch effiziente Kochherde
alle Regionen, NIGERIA
Bei diesem Energieeffizienzprojekt in Nigeria werden herkömmliche Kochstellen durch wesentlich effizientere Öfen ersetzt, den Toyola Coalpots. Haushalte, die mit den neuen Öfen kochen, reduzieren ihren Brennstoffbedarf pro Jahr um etwa 30%. Das entspricht einem Wert von 80 Euro.
Pro Kopf beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen in Nigeria 250 Euro.
Besonders bedürftige Haushalte können die Öfen auf Kredit kaufen. Die Abzahlungen werden von den erzielten Einsparungen für den Kauf von Brennstoff, geleistet.
Toyola Energy beschäftigt 170 Mitarbeiter mit der Herstellung der Öfen und viele weitere Mitarbeiter für den Vertrieb.
Neben den Brennstoffeinsparungen ist ein weiterer positiver Faktor dieses Projektes die Reduzierung der Luftverschmutzung, durch den wesentlich geringeren Schadstoffausstoß. Dies geht einher mit der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung in Nigeria. Die WHO schätzt, dass immer noch Jahr für mehr als 16.000 Menschen vorzeitig an Erkrankungen der Oberen Atemwege und des Herz-/ Kreislaufsystems sterben, verursacht durch die Luftverschmutzung der Kochstellen.
Weniger Holzkohle als Brennstoff bedeutet weniger abgeholzte Wälder! Das wiederum hat positive Auswirkungen auf die Schutzfunktionen des Waldes, wie Bodenerosion, Wasserschutz und Sicherung der natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
*NIGERIA
Umsiedlung als Lösung
Die Folgen des Klimawandels sind in Nigeria überall zu spüren: Sturmfluten werden häufiger, Weide- und Ackerflächen knapper und durch die Erwärmung des Meeres sinken die Fischbestände. Die kommerzielle Fischerei sei stark zurückgegangen, sagt Ako Amadi, Meeresökologe und Gründer der Nichtregierungsorganisation „Gemeinschaft für Entwicklungsinitiativen: „Die meisten Fische, die man bei uns fängt, haben ihren Nachwuchs in den Buchten und Lagunen aufgezogen. Jetzt haben sich die Routen der Tiere verändert und der Fischfang leidet.“
Das verschärft nicht nur die Armut, sondern auch gewaltsame Landkonflikte und die Terrorgefahr, sagt der Sicherheitsberater Kabir Adamu: „Es erhöht die Armut und die Arbeitslosigkeit und das, gemeinsam mit dem hohen Analphabetismus in den Regionen, macht die Bevölkerung anfällig für die Rekrutierung durch gewalttätige, extremistische Gruppen.“ In Nigeria versuchen Umweltschützer und Wissenschaftler gegenzusteuern. Ako Amadi zum Beispiel spricht mit lokalen Führungspersonen über die Folgen des Klimawandels. Von Seiten der Regierung gebe es bisher kaum Anstrengungen, sich an den Klimawandel anzupassen: „Überhaupt keine. Das einzige große Projekt der Regierung ist die Einrichtung einer Nationalen Umweltmanagement Agentur, die Leute rettet, wenn es Probleme gibt. Aber das ist wie eine Feuerwehr.“
Priorität haben stattdessen Entwicklungsprojekte wie Eko Atlantic City, eine künstlich angelegte Halbinsel vor Lagos nach dem Vorbild Dubais. Ein Prestigeprojekt – das aber die Folgen des Klimawandels in der Region verschärft: „Die Meeresströme werden sich verändert. Und diese Ströme vor denen sich Eko Atlantic City mit hohen Mauern schützt, treffen an anderen Stellen auf die Küste. Das wird diese Küstenzonen zerstören – völlig ohne Zweifel.“
Damit rechnet auch Dorfchef Yusuf Elegushi Atewolara. Umso mehr hofft er, dass es bei seiner Regierung bald ein Umdenken gibt. Für seine Gemeinde gebe es nur eine Lösung, um dem Klimawandel dauerhaft zu entkommen: „Die Regierung hat es in der Hand, uns umzusiedeln. Die Regierung hat Land. Aber wir? Wir können hier nicht weg.“
Quelle: Deutschlandfunk.