Netto-Null vs Klimaneutralität

03.09.2024
  • Klimaneutral

In der Diskussion um den Klimaschutz tauchen die Begriffe „Netto-Null“ und „Klimaneutralität“ immer wieder auf. Obwohl sie oft synonym verwendet werden, gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Konzepten. In diesem Artikel beleuchten wir die Definitionen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Netto-Null und Klimaneutralität und erklären, warum diese Begriffe im Kontext von netto Treibhausgasemissionen so wichtig sind.

Was bedeutet Klimaneutralität?
Klimaneutralität bedeutet, dass ein Unternehmen, eine Organisation, ein Produkt oder sogar ein ganzes Land keine netto Treibhausgasemissionen verursacht. Dies wird erreicht, indem alle ausgestoßenen Treibhausgase durch Maßnahmen ausgeglichen werden, die die gleiche Menge an Emissionen aus der Atmosphäre entfernen. Klimaneutralität kann auf verschiedene Weisen erreicht werden:

  1. Reduktion von Emissionen: Unternehmen setzen Maßnahmen zur Verringerung ihrer CO₂-Emissionen um, beispielsweise durch Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Optimierung von Produktionsprozessen.

  2. Kompensation von Emissionen: Nicht vermeidbare Emissionen werden durch den Kauf von Emissionszertifikaten oder die Unterstützung von Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Beispiele sind das Pflanzen von Bäumen oder Investitionen in Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern.

Was ist Netto-Null?
Netto-Null geht über die Klimaneutralität hinaus und verfolgt ein noch umfassenderes Ziel. Bei Netto-Null wird angestrebt, die gesamten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens, Sektors oder Landes auf null zu reduzieren. Dies bedeutet, dass keine Emissionen mehr freigesetzt werden, die nicht wieder vollständig aus der Atmosphäre entfernt werden können.

  1. Reduktion an der Quelle: Das Netto-Null-Ziel erfordert massive Anstrengungen zur Reduzierung von Emissionen direkt an der Quelle. Dies umfasst den Übergang zu emissionsfreien Technologien, die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien und drastische Effizienzsteigerungen.

  2. Negative Emissionen: Um tatsächlich Netto-Null zu erreichen, müssen nicht nur verbleibende Emissionen kompensiert werden, sondern es muss auch aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernt werden. Technologien wie Direct Air Capture (DAC), die Aufforstung oder die Erhaltung von natürlichen Kohlenstoffsenken spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Unterschiede zwischen Netto-Null und Klimaneutralität
Obwohl beide Begriffe das Ziel verfolgen, die Auswirkungen von Treibhausgasemissionen zu minimieren, gibt es einige entscheidende Unterschiede:

  • Umfang der Reduktion: Klimaneutralität kann erreicht werden, ohne alle Emissionen zu eliminieren. Es reicht aus, verbleibende Emissionen durch Kompensation auszugleichen. Netto-Null hingegen verlangt, dass nahezu alle Emissionen vermieden werden, bevor auf Kompensation zurückgegriffen wird.

  • Zeithorizont: Klimaneutralität kann oft kurzfristiger erreicht werden, da sie auf den Ausgleich von Emissionen abzielt. Netto-Null, oder im Englischen „Net Zero“, erfordert hingegen eine langfristige Strategie und tiefgreifende Veränderungen in den Produktions- und Verbrauchsgewohnheiten.

  • Ambitionsniveau: Netto-Null ist das ambitioniertere Ziel, da es eine vollständige Dekarbonisierung anstrebt, während Klimaneutralität auf einem Gleichgewicht zwischen Emissionen und deren Ausgleich beruht.

Gemeinsamkeiten von Netto-Null und Klimaneutralität
Trotz der Unterschiede gibt es auch wichtige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Konzepten:

  • Fokus auf Treibhausgasemissionen: Beide Begriffe zielen darauf ab, netto Treibhausgasemissionen zu reduzieren und somit einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

  • Bedeutung von Reduktionsstrategien: Sowohl für die Erreichung von Klimaneutralität als auch von Netto-Null sind Reduktionsmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Unternehmen und Länder müssen ihre Emissionen drastisch reduzieren, um die Ziele zu erreichen.

  • Kompensation als ergänzende Maßnahme: In beiden Konzepten spielt die Kompensation eine Rolle, auch wenn sie bei Netto-Null als letzte Option nach umfassenden Reduktionsbemühungen angesehen wird.

Net Zero und der Net Zero Industry Act
Der „Net Zero Industry Act“ ist ein zentrales Instrument der EU, um die Netto-Null-Emissionen in verschiedenen Branchen zu fördern und zu regulieren. Dieser Gesetzesentwurf ist Teil der breiteren europäischen Strategie, die als „Net Zero Ziel“ bekannt ist und darauf abzielt, die gesamte EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Der „Net Zero Industry Act“ unterstützt Unternehmen dabei, Technologien zu entwickeln und umzusetzen, die erforderlich sind, um die Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Fazit: Klimaneutralität als Zwischenschritt zu Netto-Null
Klimaneutralität und Netto-Null sind beide entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Klimaneutralität kann als erster wichtiger Schritt betrachtet werden, der Unternehmen und Organisationen auf den Weg zur vollständigen Dekarbonisierung bringt. Netto-Null ist das langfristige Ziel, das eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Technologien und nachhaltige Praktiken erfordert.

Unternehmen sollten sich der Unterschiede bewusst sein und ihre Klimastrategien entsprechend ausrichten. Während kurzfristig Klimaneutralität erreicht werden kann, sollte das langfristige Ziel immer die Netto-Null sein, um einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Umsetzung des „Net Zero Industry Act“ und die Anpassung an das „Net Zero Ziel“ der EU sind entscheidend, um auf globaler Ebene Null-Emissionen zu erreichen und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren.

Egal ob klimaneutral oder netto-null

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