Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft werden oft als die umweltfreundliche Lösung im Kampf gegen den Klimawandel betrachtet. Auch wenn sie im Betrieb kaum Emissionen verursachen, sollten die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden. In der sogenannten Vorkette – also bei der Produktion, dem Transport, der Installation und der Wartung – entstehen ebenfalls Emissionen, jedoch sind diese im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Gas weitaus geringer. Dieser Artikel liefert einen detaillierten Vergleich der CO2-Bilanz erneuerbarer Energien und fossiler Brennstoffe und verdeutlicht, warum der Umstieg auf nachhaltige Energiequellen trotz Vorkettenemissionen essenziell ist.
Emissionen fossiler Brennstoffe
Fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas dominieren seit Jahrzehnten die weltweite Energieerzeugung, sind aber auch die Hauptverursacher von CO2-Emissionen. Diese entstehen nicht nur bei der Verbrennung, sondern entlang des gesamten Lebenszyklus:
- Förderung: Bereits bei der Gewinnung von Kohle, Öl und Gas werden erhebliche Mengen CO2 und Methan freigesetzt. Besonders problematisch ist Methan, das bei der Erdgasförderung entsteht und eine weitaus stärkere Klimawirkung als CO2 hat.
- Transport: Fossile Brennstoffe müssen oft über weite Strecken transportiert werden, was zusätzlich zu den CO2-Emissionen beiträgt, etwa durch den Einsatz von Schiffen, Pipelines oder LKWs.
- Verbrennung: Der größte Teil der Emissionen entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung. Kohlekraftwerke stoßen etwa 820 g CO2 pro kWh aus, während Erdgas rund 450 g CO2 pro kWh emittiert.
Insgesamt verursachen fossile Kraftwerke zwischen 900 und 1.200 g CO2-Äquivalente pro erzeugter Kilowattstunde (kWh).
Emissionen erneuerbarer Energien
Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft sind wesentlich umweltfreundlicher, verursachen jedoch ebenfalls Emissionen, die hauptsächlich in der Vorkette anfallen. Diese sind jedoch im Vergleich zu fossilen Brennstoffen deutlich geringer:
- Herstellung und Bau: Die Produktion von Windrädern, Solaranlagen und Wasserkraftwerken erfordert Rohstoffe wie Stahl, Beton und Silizium, was zu CO2-Emissionen führt.
- Transport und Installation: Die Anlieferung der Anlagen und ihre Installation verursachen zusätzliche Emissionen durch den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen.
- Wartung und Rückbau: Auch wenn der Betrieb nahezu emissionsfrei ist, entstehen bei der Wartung und dem späteren Rückbau geringe Mengen CO2.
Über den gesamten Lebenszyklus hinweg sind die Emissionen bei erneuerbaren Energien jedoch sehr niedrig:
- Windkraft an Land: 12 bis 15 g CO2/kWh
- Windkraft auf See: 5 bis 12 g CO2/kWh
- Solarenergie: 20 bis 50 g CO2/kWh
- Wasserkraft: 1 bis 30 g CO2/kWh