Mit einem Blick über den Horizont des Bekannten hinweg offenbart sich eine Welt, in der das tägliche Leben von anderen Rhythmen, Bedürfnissen und Herausforderungen geprägt ist. In Togo, Westafrika, erleben die Menschen ein Leben, das trotz einiger Parallelen zu unserem eigenen in Europa doch so vielfältig anders ist. In den Dörfern sind Strom und fließendes Wasser keine Selbstverständlichkeit, Familien teilen sich einen Raum in kleinen Lehmhütten, und die Arbeit besteht größtenteils aus handwerklichen Tätigkeiten wie dem Anbau und der Ernte eigener Früchte und Getreide. Diese Artikelserie soll Ihnen einen Einblick in den Alltag der Menschen in unserem PROJECT TOGO geben. Beginnen möchten wir mit der Geschichte von Madame Mobo aus Kotokopé.
Im ländlichen Dorf Kotokopé in Togo, Westafrika, wo das Leben von der Sonne und den Jahreszeiten bestimmt wird, spielt Madame Akou Mobo eine zentrale Rolle. Als Präsidentin der natureOffice Frauenkooperative, einer Gruppe engagierter Frauen, die sich verschiedener Aktivitäten wie der Palmöl- oder Seifenproduktion widmen, steht sie sinnbildlich für den unermüdlichen Geist ihres kleinen Dorfes.
Selbstbewusst erklärt sie, dass sie 50 Jahre alt ist. Mit stolzer Haltung und einem Lächeln, das von einer tiefen Lebenserfahrung zeugt, verkörpert Madame Mobo die Stärke der Frauen in Kotokopé, das etwa 100 Seelen zählt und in der Weite Togos versteckt liegt.
>> In Togo können Menschen ziemlich verlegen werden, wenn man nach ihrem Alter fragt, denn viele wissen tatsächlich nicht genau, wie alt sie sind. Und wenn man sie nach dem Alter ihrer Eltern fragt, reagieren sie oft mit Gelächter. Denn die Annahme, dass eine Person ihr eigenes Alter kennt, ist bereits recht gewagt, aber zu erwarten, dass jemand das Alter seiner Eltern kennt, scheint schlichtweg unrealistisch. Es ist eher selten, dass ältere Menschen eine Originalurkunde oder auch nur eine Kopie ihrer Geburtsurkunde besitzen. <<
Ein Zuhause inmitten der Natur: Das einfache Leben in Kotokopé
Ursprünglich aus der Stadt Vogan stammend, zog es Madame Mobo nach Kotokopé, da hier Ihr Mann Verwandtschaft hat. Heute wohnt sie in einem typisch togolesischen Lehmhaus, das sie gemietet hat. Die zwei Räume ihres Hauses werden nachts zur gemeinsamen Schlafstätte für ihre Familie, die drei Generationen unter einem Dach vereint.
Ihre Küche ist nicht mehr als eine kleine Hütte aus Bambus, die mit Palmblättern bedeckt ist und sich außerhalb des Hauses befindet. Dort kocht sie auf einem offenen Feuer, das sie mit Holz aus der Umgebung entfacht. Der Rauch aus dem Feuer hat die Decke der Küche im Laufe der Jahre schwarz gefärbt. Hühner und Enten huschen frei herum und picken nach Essensresten auf dem Boden.
>> Aus gesundheitlichen Gründen wird in Togo größtenteils im Freien gekocht. Dennoch ist es wichtig sicherzustellen, dass Lebensmittel wie Fisch in einem Hängekorb oder einem "Guard manger" aufbewahrt werden, um zu verhindern, dass vorbeikommende Ziegen oder Hunde sich daran bedienen. Da die meisten Menschen in ländlichen Gegenden keinen Kühlschrank besitzen, wird oft geräucherter oder getrockneter Fisch in Soßen verwendet. Wenn sie Zugang zu Fleisch haben, wird es normalerweise kurz nach dem Schlachten gekocht, um die Frische zu bewahren. Fleisch wird auch oft für längere Zeit in einer Soße gekocht, um das Risiko von Bakterien oder Verunreinigungen zu minimieren. <<