Wenn es ums Produkt geht
Product Carbon Footprint (PCF)
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Die Initiative Science Based Targets (SBTi) überarbeitet ihren Net-Zero-Standard. Die neue Version 2.0 ist derzeit als Entwurf veröffentlicht und enthält viele Änderungen. Doch was ist wirklich neu und was hat sich im Vergleich zur aktuellen Version geändert? Wir zeigen, was Unternehmen in Zukunft beachten müssen.
Die Anforderungen an Klimaziele sind gestiegen. Immer mehr Unternehmen setzen sich Netto-Null-Ziele. Doch oft bleibt unklar: Liegt der Schwerpunkt tatsächlich auf der CO₂ Reduzierung oder beschränkt er sich lediglich auf die Kompensation von Emissionen? Die SBTi wünscht sich mehr Engagement, bessere Nachvollziehbarkeit und echte Auswirkungen. Das ist der Grund für die Version 2.0:
Einige Grundprinzipien gelten nach wie vor:
Wir haben für Sie die wichtigsten Änderungen gemäß dem aktuell veröffentlichten Entwurf zusammengefasst:
Unternehmen müssen nun aufzeigen, wie sie ihre Ziele erreichen wollen. Konkret: Technologien, Maßnahmen, Zeitpläne. Diese Pläne müssen innerhalb von 12 Monaten nach Festlegung des Ziels veröffentlicht werden.
Beispiel: Ein Hersteller will bis 2040 klimaneutral werden. Er muss nun offenlegen, wie er Produktionsprozesse umstellt, Zulieferer einbindet und in grüne Technologien investiert.
Bislang wurde das Ziel nur einmal überprüft. Jetzt muss alle fünf Jahre gezeigt werden, ob das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Wer das nicht schafft, verliert die Auszeichnung.
Bisher mussten je nach Zielvorgabe mindestens 67 % oder 90 % der Scope-3-Emissionen flächendeckend erfasst werden. Dies wird als pauschale Abdeckung" bezeichnet, weil Sie einen festen Prozentsatz aller Scope-3-Emissionen abdecken mussten - unabhängig davon, ob Sie einen direkten Einfluss darauf hatten oder nicht.
Neu ist, dass es jetzt darauf ankommt, wo das Unternehmen tatsächlich Einfluss hat. Statt eines festen Prozentsatzes liegt der Fokus auf den größten Emissionsquellen und den Bereichen, in denen ein Unternehmen konkrete Veränderungen vornehmen kann - z.B. bei seinen wichtigsten Zulieferern.
Beispiel: Ein Modeunternehmen muss nicht mehr die Emissionen erfassen, die durch das Waschen der Kleidung bei den Kunden entstehen, wohl aber die, die durch die Stoffproduktion bei den Zulieferern entstehen. Auch neue Zielarten sind erlaubt, z.B. wie viel Prozent der Einkäufe bei Net Zero-konformen Lieferanten getätigt werden oder wie sich die Emissionsintensität einzelner Produktlinien entwickelt.
Das macht die Bilanzierung praktischer - vor allem für Branchen mit komplexen Lieferketten.
Unternehmen dürfen nicht mehr beide Bereiche kombinieren. Es müssen getrennte Ziele für direkte Emissionen (Scope 1), wie z. B. die Fahrzeugflotte, und indirekte netzgebundene Emissionen (Scope 2), wie z. B. den Stromverbrauch, festgelegt werden.
Darüber hinaus müssen Stromemissionen sowohl nach dem Standort- als auch nach dem Marktansatz berücksichtigt werden. Herkunftsnachweise werden nur angerechnet, wenn sie nachweislich zur Reduktion beitragen.
Die Unternehmen müssen die Restemissionen weiterhin neutralisieren. Neu ist, dass sie die Verantwortung dafür schon vor dem Erreichen des Netto-Null-Zieljahres übernehmen können. Drei Modelle sind in der Diskussion:
Wir haben die wichtigsten Unterschiede für Sie zusammengefasst:

Fazit: Die neue Version des SBTi-Standards macht vieles klarer und verbindlicher. Wer Net-Zero sagt, muss es auch umsetzen. Für Unternehmen bedeutet das: mehr Transparenz, mehr Verantwortung, aber auch mehr Klarheit. Wer frühzeitig handelt, kann sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.