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Apotheker der gerade in einer Apotheke steht an der Theke.
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CO₂ Bilanz Apotheke: In 10 Schritten zur ersten Klimabilanz

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Viele reden von klimaneutralen Apotheken, aber wo fängt man eigentlich an? Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine CO₂ Bilanz für Ihre Apotheke erstellen. Ohne dass Sie zum Klimaexperten werden müssen. Eine CO₂ Bilanz ist keine große Sache. Nachher. Aber der Anfang kann schon mal überwältigend wirken. Scope was? Aktivitätsdaten woher? Keine Sorge – wir nehmen Sie an die Hand. Hier ist Ihr Fahrplan zur ersten CO₂ Bilanz Apotheke in 10 praktischen Schritten.

Warum Klimaschutz Gesundheitsschutz ist

Bevor wir in die Technik einsteigen: Als Apotheker wissen Sie besser als die meisten, wie sich Umweltfaktoren auf die Gesundheit auswirken können. Der Klimawandel ist längst kein abstraktes Zukunftsproblem mehr – er macht Menschen krank. Heute. Hier. Die gesundheitlichen Folgen sind messbar:

  • Hitzewellen führen zu mehr Herz-Kreislauf-Problemen
  • Längere Pollensaisons verstärken Allergien
  • Extremwetter belastet die Psyche
  • Neue Krankheitserreger breiten sich aus
  • Luftverschmutzung verschlimmert Atemwegserkrankungen

Wer täglich Menschen dabei hilft, gesund zu werden und zu bleiben, hat eine besondere Verantwortung. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz und genau deshalb gehört eine CO₂-Bilanz in jede moderne Apotheke.

 

Warum überhaupt eine CO₂ Bilanz für die Apotheke?

Eine durchschnittliche Apotheke verursacht etwa 25-27 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr. Das klingt abstrakt? Ist es auch. Doch erst, wenn Sie wissen, wo diese Emissionen herkommen, in welchen Bereichen Ihres Geschäfts sie entstehen, können Sie gezielt etwas dagegen tun. Für das Klima. Für die Gesundheit Ihrer Kunden. Und nebenbei auch für Ihr Image.

 

Schritt 1: Grenzen für die CO₂-Bilanz Apotheke ziehen

Bevor Sie anfangen zu rechnen, müssen Sie wissen, was überhaupt dazugehört:

  • Ihre Apotheke (Verkaufsraum, Labor, Lager, Büro)
  • Ein komplettes Jahr (am besten das letzte Geschäftsjahr)
  • Alles, was zu Ihrem Betrieb gehört

Unser Tipp: Haben Sie mehrere Filialen? Fangen Sie mit einer an. Lieber eine saubere Bilanz als ein Excel-Chaos.

 

Schritt 2: Scope 1 – Was direkt bei Ihnen passiert

Hier wird's konkret. Scope 1 umfasst alle Emissionen, die direkt in Ihrer Apotheke entstehen:

  • Heizung (Gas, Öl)
  • Ihr Lieferfahrzeug und Ihre Firmenwagen (falls vorhanden)
  • Klimaanlage und Kühlung (wichtig bei Arzneimitteln!)
  • Notfallgenerator

Für die Berechnung brauchen Sie jetzt die sogenannten Aktivitätsdaten. Klingt kompliziert, ist es aber nicht: Schauen Sie einfach in Ihre Energieabrechnungen und Tankbelege. Die Zahlen stehen da schon – Sie müssen sie nur rausschreiben.

 

Schritt 3: Scope 2 – Der eingekaufte Strom in der CO₂ Bilanz

Das ist meist der einfachste Teil. Scope 2 ist im Wesentlichen Ihr Stromverbrauch und alle leitungsgebundenen Energien (Fernwärme zum Beispiel). Aber Achtung: Beziehen Sie bereits Ökostrom? Das macht einen großen Unterschied in der CO₂ Bilanz Apotheke.

Wo finden Sie die Aktivitätsdaten: Ihre Stromrechnung ist Ihr Freund. kWh-Verbrauch rausschreiben, fertig. Bei Apotheken liegt der Verbrauch oft zwischen 15.000-30.000 kWh pro Jahr, basierend auf Flächenkennzahlen von 120-150 kWh pro Quadratmeter.

Gesundheitstipp: Ökostrom ist nicht nur gut fürs Klima – er reduziert auch die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke. Weniger Feinstaub bedeutet weniger Atemwegserkrankungen in Ihrer Region.

 

Schritt 4: Scope 3 – Der größte Posten in der Apotheken CO₂ Bilanz

Jetzt kommt die Stelle, an der es aufwendig wird. Scope 3 sind alle indirekten Emissionenrund um Ihre Apotheke:

  • Arzneimittel und Waren: Der größte Posten! Herstellung und Transport aller Medikamente
  • Verpackungen: Medikamentenschachteln, Tüten, Beipackzettel
  • Arbeitswege: Wie kommen Sie und Ihre Mitarbeiter zur Arbeit?
  • Abfall: Besonders relevant bei Sondermüll aus der Apotheke
  • Büromaterial: Papier, Toner, Computer

Realitätscheck: Sie müssen nicht alles perfekt erfassen. Konzentrieren Sie sich auf die großen Brocken.

 

Schritt 5: Datensammlung für die CO₂ Bilanz Apotheke

Emissionen sind so schön berechenbar. Wenn man die richtigen Daten hat:

Interne Quellen:

  • Warenwirtschaftssystem (Einkaufswerte nach Lieferanten)
  • Energieabrechnungen
  • Kassensystem (für Materialverbrauch)
  • Personalakten (Mitarbeiterzahl für Pendeln)

Externe Quellen:

  • Großhändler (Phoenix, Noweda & Co.)
  • Energieversorger
  • Entsorgungsunternehmen

Der Clou: Die meisten Daten schlummern bereits in Ihren Systemen. Sie haben nur noch nicht gewusst, dass es Klimadaten sind. Ihr Warenwirtschaftssystem wird plötzlich zur Emissionsquelle, die Stromrechnung zum CO₂-Indikator. Sie müssen die Zahlen nur anders lesen.

 

Schritt 6: Emissionsfaktoren – Die Übersetzung in CO₂

Jetzt rechnen wir Ihre Aktivitätsdaten in CO₂-Äquivalente um. Dafür brauchen Sie Emissionsfaktoren. Diese können Sie aus verschiedenen Datenbanken beziehen oder über spezialisierte Software nutzen.

Beispiel: 20.000 kWh Strom × 0,401 kg CO₂/kWh= 8.020 kg CO₂

 

Schritt 7: CO₂ Bilanz Apotheke erstellen – Software oder Dienstleistung?

Theoretisch geht alles mit Excel. Praktisch, wird es schnell unübersichtlich. Sie haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten für Ihre CO₂ Bilanz Apotheke:

Option 1: Selbst machen
Sie sammeln alle Daten und erstellen die Bilanz eigenständig. Dafür können Sie unsere Software nutzen, die Ihnen die Emissionsfaktoren und Berechnungen abnimmt. Sie behalten die volle Kontrolle und lernen dabei, wie Ihre Apotheke "tickt".

Option 2: An uns abgeben
Sie liefern uns die Rohdaten und wir erstellen die komplette CO₂ Bilanz für Sie. Das spart Zeit und Sie können sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. Am Ende erhalten Sie eine professionelle CO₂ Bilanz mit konkreten Handlungsempfehlungen.

Beide Wege führen zum Ziel. Die Entscheidung hängt davon ab, wie viel Zeit Sie investieren möchten und ob Sie die Bilanzierung als Lernprozess sehen oder einfach nur das Ergebnis brauchen.

 

Schritt 8: CO₂ Hotspots in Apotheken identifizieren

Wo entstehen eigentlich die meisten Emissionen in Apotheken? Die Überraschung kommt beim ersten Blick auf die Zahlen: 60 bis 70 Prozent der CO₂-Emissionen stammen gar nicht aus dem Apothekenalltag, sondern stecken bereits in den Arzneimitteln und Waren, die Sie verkaufen. Die Herstellung von Medikamenten ist energieintensiv, der Transport von den Pharmaunternehmen über die Großhändler bis zu Ihnen ebenfalls. Energie macht nur 15 bis 20 Prozent aus – obwohl die Stromrechnung gefühlt immer teurer wird. Die Arbeitswege Ihrer Mitarbeiter und die Verpackungen schlagen jeweils mit etwa 5 bis 10 Prozent zu Buche.

Die häufigste Überraschung bei der CO2 Bilanz Apotheke: Nicht die Kühlung der temperatursensitiven Medikamente ist das große Problem, sondern die Medikamente selbst. Ein Insulin-Pen hat schon bei der Ankunft in Ihrer Apotheke einen beachtlichen CO₂-Rucksack dabei.

Warum das für Sie als Apotheker wichtig ist: Jede eingesparte Tonne CO₂ bedeutet weniger Extremwetter, bessere Luftqualität und langfristig weniger klimabedingte Krankheiten. Sie tragen aktiv dazu bei, dass weniger Menschen krank werden. Das ist Prävention im besten Sinne.

 

Schritt 9: Qualitätskontrolle der CO₂ Bilanz

Niemand hier ist Raketenwissenschaftler, aber die Zahlen sollten trotzdem stimmen:

 

Schritt 10: Maßnahmen aus der CO₂ Bilanz Apotheke ableiten

Jetzt haben Sie Ihre erste CO₂ Bilanz. Was können Apotheken konkret tun?

Sofort umsetzbar:

  • Umstellung auf 100% Ökostrom
  • LED-Beleuchtung
  • Mülltrennung optimieren
  • Weniger Plastiktüten, mehr Papiertüten
  • Digitale Belege anbieten

Mittelfristig:

  • Lieferanten nach Nachhaltigkeit bewerten
  • Energieeffizienz der Kühlung verbessern
  • Mitarbeiter zum ÖPNV motivieren
  • Kunden über den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit informieren
  • Kompensation: Verbleibende Emissionen können Sie über Klimaschutzprojekte kompensieren. Das kann auch zeitgleich passieren. Sie müssen nicht erst reduzieren, bevor Sie kompensieren, sollten aber langfristig die Reduktion als Ziel setzen.

 

Der Gesundheitsbonus: Was Sie Ihren Kunden sagen können

Eine klimabewusste Apotheke ist mehr als ein Marketing-Gag. Sie können Ihren Kunden ehrlich sagen:

"Wir schützen nicht nur Ihre Gesundheit heute, sondern auch die Ihrer Kinder morgen."
"Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – deshalb machen wir mit."
"Jede eingesparte Tonne CO₂ bedeutet weniger Hitzetage und bessere Luft für alle."

Das kommt an. Besonders bei gesundheitsbewussten Menschen, die ohnehin in Ihre Apotheke kommen.

 

Der Weg zu mehr Klimaschutz

Viele Apotheken nutzen Programme wie das von Noventi. Das ist ein guter Anfang. Aber eine eigene CO2 Bilanz gibt Ihnen viel mehr Kontrolle und Glaubwürdigkeit. Sie wissen genau, wo Sie stehen und was Sie tun.

 

Fazit: CO₂ Bilanz Apotheke als Gesundheitsvorsorge

Eine CO2 Bilanz für Ihre Apotheke ist kein Hexenwerk. Es ist strukturiertes Vorgehen mit ein bisschen Fleißarbeit. Und es ist konsequent: Wer Menschen gesund machen will, muss auch den Planeten gesund halten.

Die Daten haben Sie größtenteils schon – in Ihrem Warenwirtschaftssystem, in den Energieabrechnungen, in der Buchhaltung. Und die gesundheitlichen Argumente haben Sie sowieso.

Unser Job: Ihnen die richtigen Fragen stellen und die Tools liefern, die Sie brauchen. Ihr Job: Den ersten Schritt machen.

Der Lohn: Kosteneinsparungen durch Effizienz, zufriedene Kunden, die Nachhaltigkeit schätzen und das gute Gefühl, konkret etwas für die Gesundheit aller zu tun. Heute und morgen.

 

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