Ein Jahr voller Mut, Miteinander und nachhaltiger Wirkung
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen. Ein Ofen, der nicht mehr qualmt. Eine Seife, die selbst hergestellt wurde. Sauberes Wasser aus einem neuen Brunnen. Oder ein Klassenzimmer, das Kindern erstmals richtige Tische und Bänke bietet. 2024 war für PROJECT TOGO ein Jahr voller solcher Momente – getragen von vielen engagierten Händen und großen Herzen, vor Ort in Togo und hier in Deutschland.
Frischer Wind in der Küche: Neue Öfen für mehr Gesundheit
In mehreren Dörfern – darunter Sokpokopé und Zionlétou – wurden 2024 verbesserte Kochstellen eingebaut. Diese Öfen sind echte Alltagshelden: Sie sparen Holz, stoßen kaum noch Rauch aus und bringen ein Stück Komfort in die oft einfachen Küchen. Der Effekt ist sofort spürbar: Weniger Reizhusten, weniger Brennholz schleppen – und eine Küche, in der man wieder gerne kocht. Das Beste daran? Die Begeisterung ist ansteckend. Immer mehr Familien wollen mitmachen. Ein Schneeballeffekt in Richtung Nachhaltigkeit.
Aus Seife wird Selbstbewusstsein: Frauen stärken in Kotokopé
Unter der Anleitung einer erfahrenen Seifenmacherin lernten 20 Frauen nicht nur, wie man Seifen mit natürlichen Düften und Zutaten herstellt. Sie lernten auch, wie man Produkte vermarktet, verpackt und verkauft. Die Kooperative blühte regelrecht auf: Aus dem kleinen Projekt wurde eine kreative Werkstatt, in der heute Seifen, Öle, Gebäck und sogar Anzündhilfen aus Palmresten produziert werden. Besonders charmant: Die Produkte werden in bunten Stofftüchern verpackt – ein echter Hingucker auf jedem Marktstand.
In Aboudjokopé wurde ein 60 Meter tiefer Brunnen gebohrt – ein Meilenstein für die Dorfgemeinschaft. Begleitet von Schulungen und einem neu gegründeten Wasserkomitee, das für Qualität und Pflege zuständig ist. Der neue Wasserturm wurde im September eingeweiht – ein Festtag für das Dorf. Zwei weitere Brunnen wurden ebenfalls gebohrt, um die neue Fischzucht und die Agroforstfläche mit Wasser zu versorgen.
Fische aus eigener Aufzucht: Der Traum vom selbstbestimmten Essen
Was heute noch nach Baustelle aussieht, ist bald ein funktionierender Kreislauf: In Aboudjokopé entsteht eine lokale Fischzuchtanlage. Becken, Lagerräume, Wohnhäuser für Mitarbeitende – alles nimmt Form an. Und das Besondere: Das nährstoffreiche Wasser wird später auch für den Gemüseanbau genutzt. So entsteht Schritt für Schritt eine kleine, lokale Versorgungsstruktur – unabhängig, nachhaltig und zukunftsfähig.
Lernen braucht Platz: Ein Klassenzimmer für Fokpo
Für viele Kinder in Fokpo war der April ein besonderer Monat. Mit Gästen aus Deutschland und der lokalen Schulbehörde wurde ein neues Schulgebäude eingeweiht. Stabil gebaut, ausgestattet mit Tischen und Bänken – endlich ein Raum, in dem Lernen leichter fällt. Und man spürte: Hier wird Bildung als gemeinsamer Auftrag verstanden.
Agroforst: Wo Bäume, Gemüse und Gemeinschaft wachsen
Das syntropische Agroforstsystem in Aboudjokopé ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Natur und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können. Unter der Anleitung unseres Spezialisten Johann Thaler wurden Pflanzreihen gepflegt, Böden verbessert und neue Setzlinge eingebracht. Gleichzeitig entstanden zwei neue Wohngebäude, ein Lager und sogar ein kleines Zusatzhaus – ein Ort, an dem Arbeiten und Leben zusammenwachsen. Und auch kulinarisch wurde geerntet: Maniok, Mais, Bananen – verarbeitet und verkauft von der Frauenkooperative Novissi. Ein Stück wirtschaftliche Eigenständigkeit, das schmeckt.
Müllprojekt mit Signalwirkung
In Novissikomé wird Müll nicht nur gesammelt, sondern neu gedacht. Eine engagierte Gruppe trifft sich wöchentlich, organisiert Sammelaktionen und tüftelt an Recyclingideen, die mit einfachen Mitteln umsetzbar sind. Kompostierung, Plastik-Upcycling, Infoabende – und das alles mitten in der Nachbarschaft. Ziel: Ein Vorzeigeviertel, das zeigt, wie Wandel ganz lokal beginnt.
Begegnung schafft Verbindung
Der Besuch aus Deutschland war mehr als eine Reise – es war eine Begegnung auf Augenhöhe. Beim Rundgang durch das Projekt, beim Austausch mit der Kooperative oder beim gemeinsamen Tanz wurde deutlich: Was hier wächst, ist mehr als Infrastruktur. Es ist Vertrauen. Und das trägt.
Schulungen, die Leben verändern
Ob Erste-Hilfe-Kurs, Alphabetisierung oder Anbau-Workshops für Yams und Reis – die Schulungen 2024 waren praxisnah und lebensnah. Sie holen die Menschen dort ab, wo sie stehen, und machen Mut, Neues zu lernen. Bildung zum Anfassen – und zum Weitergeben.
Und sonst? Ganz schön viel!
- 100.000 neue Jungbäume in der Baumschule gezogen und gepflanzt.
- Gute Honigernte und wachsende Schafzucht als neue Einkommensquelle.
- Karité-Ernte für die nächste Runde naturbelassener Sheabutter.
- Feuerprävention unter Extrembedingungen – dank starker Teams vor Ort.