
Aufforstung & Soziales • Togo
PROJECT TOGO
Bäume pflanzen, Schulen bauen. In Togo machen wir beides gleichzeitig. Weil Klimaschutz am besten mit Menschen funktioniert.
Innovative Technologien verhindern Emissionen dort, wo sie sonst sicher entstanden wären.
Nehmen wir ein Projekt zur Methanbindung in einer Abfallanlage. Ohne das Projekt entweicht Methan unkontrolliert in die Atmosphäre. Eine Anlage misst, dass jährlich 100 Tonnen Methan (CH₄) freigesetzt würden.
Methan hat ein hohes Treibhauspotenzial. Für die Berechnung wird ein festgelegter Umrechnungsfaktor genutzt:
1 Tonne Methan entspricht 28 Tonnen CO₂-Äquivalenten (CO₂e).
Das Projekt fängt das Methan ein und verhindert die Freisetzung vollständig.
Die CO₂-Einsparung ergibt sich dann so:
100 t Methan
×
28 t CO₂e pro Tonne Methan
=
2.800 t CO₂e Einsparung im Jahr
Diese Menge wird geprüft, bestätigt und als 2.800 CO₂-Zertifikate ausgewiesen – immer eines pro vermiedener Tonne CO₂-Äquivalent.
Damit Emissionsvermeidung durch innovative Technologien als CO₂-Zertifikate ausgewiesen werden darf, müssen klare Anforderungen erfüllt sein. Die geminderte Emissionsmenge muss zusätzlich sein (ohne das Projekt wäre sie tatsächlich entstanden), messbar, nachweisbar und überprüfbar. Dafür gibt es internationale Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS).
Diese Standards definieren detailliert, wie Emissionen ohne das Projekt (Baseline) ermittelt werden und welche Daten ein technologisches System regelmäßig liefern muss – etwa Messwerte zu Gaslecks, Prozessverlusten, aufgefangenem Methan oder optimierten Betriebsabläufen. Unabhängige Prüfstellen kontrollieren vor Ort, ob die Technologie korrekt eingesetzt wird und ob die berechneten Einsparungen plausibel sind.
Erst wenn alle Nachweise vollständig und bestätigt sind, darf ein CO₂-Zertifikat ausgegeben werden – immer für genau eine Tonne vermiedener CO₂-Emissionen bzw. CO₂-Äquivalente.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine reale und verifizierte Klimawirkung abbildet.
Innovative Technologien gibt es in verschiedenen Formen. Die acht wichtigsten Technologien:
Technologien, die Methan aus Deponien, Viehhaltung, Abwasser oder industriellen Prozessen einfangen, bevor es in die Atmosphäre gelangt. Methan hat ein hohes Treibhauspotenzial – jede vermiedene Tonne wirkt stark klimarelevant.
Sensorik, automatisierte Überwachung und intelligente Ventile verhindern Leckagen in Gasnetzen, Industrieanlagen oder Ölfeldern. Verhindertes Methan wird als CO₂-Äquivalent ausgewiesen.
Digitale Steuerungen, KI-Analysen oder energieoptimierte Maschinen reduzieren Prozessverluste, senken Gas- und Brennstoffverbrauch und vermeiden Emissionen, die sonst sicher entstanden wären.
Technologien, die schädliche oder unverbrannte Gase auffangen, reinigen oder kontrolliert verbrennen, bevor sie als ungefilterte Emissionen entweichen.
In chemischer Industrie, Düngemittelproduktion oder Abwasserbehandlung wird Lachgas (N₂O) durch katalytische oder thermische Verfahren reduziert. Auch N₂O hat ein sehr hohes Treibhauspotenzial.
Zerstörung oder Rückgewinnung von klimaschädlichen Kältemitteln aus Kühlanlagen oder Industrieprozessen. Besonders relevant, da diese Stoffe ein extrem hohes Treibhauspotenzial haben.
Auffangen und sichere Nutzung oder Fackelung von Biogas bei Deponien, Abwasser oder landwirtschaftlichen Reststoffen – statt unkontrollierter Freisetzung.
Digitale Systeme, die Emissionen in Echtzeit messen, vermeiden oder verringern – z. B. durch automatisierte Abschaltungen oder Warnmechanismen.
Damit die CO₂-Einsparung eines Projekts mit innovativen Technologien verlässlich ist, wird sie regelmäßig kontrolliert. Die Projektbetreiber erfassen dafür technische Messdaten – etwa zu aufgefangenem Methan, vermiedenen Leckagen, gereinigten Gasen oder optimierten Prozessabläufen. Für jede Technologie gibt es klar definierte Methodiken, die genau festlegen, welche Messpunkte notwendig sind.
Unabhängige Prüfstellen (Auditoren) überprüfen diese Daten vor Ort und gleichen sie mit den Vorgaben der jeweiligen Standards ab – zum Beispiel Verra (VCS) oder Gold Standard. Dabei wird bewertet, ob die Technologie korrekt eingesetzt wird, die Reduktionen nachvollziehbar sind und die Berechnungen den wissenschaftlichen Anforderungen entsprechen.
Erst wenn alle Nachweise vollständig und plausibel sind, wird die bestätigte Emissionsminderung dokumentiert und für die Ausgabe von CO₂-Zertifikaten freigegeben.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine reale, messbare und überprüfte Klimawirkung abbildet.
Langlebige Infrastruktur und bessere Planungssicherheit: Digitale Monitoring-Systeme liefern verlässliche Daten, die Planung verbessern, Risiken früh sichtbar machen und langfristig zu stabileren Anlagen führen. Darüberhinaus wirken Projekte wie diese so
Wenn Methan, N₂O oder industrielle Abgase aufgefangen, gereinigt oder kontrolliert behandelt werden, sinken nicht nur Treibhausgase, sondern auch Schadstoffe wie Ozonvorläufer, Stickoxide oder flüchtige organische Verbindungen. Das verbessert die lokale Luftqualität.
Leckageüberwachung, automatische Abschaltungen und intelligente Sensorik senken das Risiko von Explosionen, Gasunfällen oder unkontrollierten Emissionen. Das schützt Beschäftigte und umliegende Gemeinden.
Optimierte industrielle Prozesse verbrauchen weniger Brennstoff und arbeiten stabiler. Unternehmen sparen Energiekosten und reduzieren gleichzeitig ihre Umweltbelastung.
Der Einsatz moderner Sensoren, digitaler Steuerungen und Katalyseverfahren bringt Know-how, Schulungen und technologischen Fortschritt in Regionen und Branchen, die vorher weniger Zugang dazu hatten.
Deponien, Kläranlagen und Industriebetriebe gewinnen mehr Kontrolle über ihre Emissionsquellen. Das führt zu saubereren Betriebsabläufen und weniger ungeplanten Freisetzungen.
Installation, Wartung, Datenauswertung und Betrieb der Technologien schaffen qualifizierte Arbeitsplätze und fördern lokale Dienstleistungsstrukturen.
Weniger Schadstoffe und sichere Gasbehandlung reduzieren gesundheitliche Belastungen – besonders in dicht besiedelten oder industriellen Gebieten.