
Aufforstung & Soziales • Togo
PROJECT TOGO
Bäume pflanzen, Schulen bauen. In Togo machen wir beides gleichzeitig. Weil Klimaschutz am besten mit Menschen funktioniert.
Bei Community- und Sozialprojekten entsteht die CO₂-Einsparung durch konkrete Verbesserungen im Alltag: weniger Brennstoff, sauberere Technologien oder effizientere Versorgungssysteme.
Viele Haushalte in ländlichen Regionen nutzen abends Kerosinlampen zur Beleuchtung. Eine typische Lampe verbrennt jährlich rund 80 Liter Kerosin.
Durch das Projekt erhalten Haushalte solar betriebene Lampen oder kleine Solar-Home-Systems. Damit entfällt der Verbrauch von Kerosin vollständig.
Für die Berechnung wird ein festgelegter Emissionsfaktor genutzt, der beschreibt, wie viel CO₂ bei der Verbrennung von Kerosin entsteht:
1 Liter Kerosin = 2,4 kg CO₂
Die CO₂-Einsparung ergibt sich dann so:
80 Liter Kerosin, die dank der Solarlampe nicht mehr verbrannt werden
×
2,4 kg CO₂ pro Liter
=
192 kg CO₂ Einsparung pro Haushalt und Jahr
=
0,192 t CO₂ pro Jahr
Diese Menge wird geprüft, bestätigt und als 0,192 CO₂-Zertifikate ausgewiesen – immer eines pro vermiedener Tonne CO₂.
Damit Emissionseinsparungen aus Community- und Sozialprojekten als CO₂-Zertifikate ausgewiesen werden dürfen, müssen sie klar nachweisbar sein. Die Einsparung muss zusätzlich sein – das heißt: Ohne das Projekt wäre der Brennstoffverbrauch, der Energiebedarf oder die Nutzung emissionsintensiver Technologien unverändert hoch geblieben.
Die Wirkung muss außerdem messbar, nachvollziehbar und überprüfbar sein. Dafür gibt es internationale Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS), die genau festlegen, wie Baselines erhoben werden, wie Verbrauchsdaten gemessen werden und welche Nachweise ein Projekt liefern muss.
Unabhängige Prüfstellen kontrollieren regelmäßig vor Ort, ob die bereitgestellten Technologien genutzt werden, die angegebenen Einsparungen plausibel sind und die Berechnungen den methodischen Vorgaben entsprechen.
Erst wenn alle Daten vollständig und stimmig sind, darf ein CO₂-Zertifikat ausgegeben werden – immer für eine Tonne vermiedenen CO₂.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine echte und überprüfte Klimawirkung abbildet.
Nicht jedes soziale Projekt führt automatisch zu zertifizierbaren Emissionseinsparungen. Viele Maßnahmen haben wertvolle gesellschaftliche Wirkungen, erzeugen aber keine messbare Klimawirkung, die den Anforderungen internationaler Standards entspricht.
Projekte sind nicht zertifizierbar, wenn sie:
keine Brennstoff- oder Energieeinsparung bewirken, z. B. reine Bildungs-, Gesundheits- oder Einkommensprogramme.
keinen Vergleichswert (Baseline) ermöglichen, weil unklar ist, wie hoch der Verbrauch oder die Emissionen vorher waren.
nicht messbar oder überprüfbar sind, z. B. wenn es keine verlässlichen Daten zur Nutzung oder Wirkung gibt.
rein soziale Unterstützung leisten, wie Schulmaterialien, Trainings, Gemeindeentwicklung oder Mikrokredite, ohne dass Emissionen vermieden werden.
individuelle Verhaltensänderungen ohne technologische Grundlage fördern – da diese schwer nachweisbar und nicht dauerhaft garantierbar sind.
Nur Maßnahmen, die technisch nachvollziehbare Emissionseinsparungen erzielen und regelmäßig überwacht werden können, dürfen CO₂-Zertifikate generieren.
Community + Soziale Wirkung-Projekt gibt es in verschiedenen Formen. Die acht wichtigsten Technologien:
Gemeinschaftliche Energieprojekte wie kleine Solar- oder Hybrid-Systeme für Schulen, Gesundheitsstationen oder Dorfzentren ersetzen Dieselgeneratoren oder Kerosinlampen. Dadurch entstehen direkte und gut messbare Emissionsreduktionen.
Zentrale Anlagen zur Wasseraufbereitung oder -verteilung – etwa Brunnenpumpen oder solarbetriebene Wasserstationen – reduzieren den Brennstoffbedarf, weil weniger Wasser abgekocht oder über längere Strecken transportiert werden muss.
Effiziente Großküchen für Schulen, Kliniken oder Camps sparen erhebliche Mengen an Brennholz, da große, technisch optimierte Kochsysteme genutzt werden. Diese wirken anders als einzelne Haushaltsöfen und folgen eigenen methodischen Vorgaben.
Organisierte Sammelstellen, lokale Sortierstationen oder Initiativen zur Vermeidung von Plastik und Biomasse reduzieren Emissionen, indem offene Verbrennung oder die Entstehung von Deponiegasen verhindert wird.
Gemeinschaftliche Transportlösungen wie Fahrradverleihsysteme oder solarbetriebene Fahrzeuge für Gesundheitsdienste ersetzen fossile Fahrten. Voraussetzung ist ein nachweisbarer Vergleich zum vorherigen Diesel- oder Benzinverbrauch.
Biogasanlagen für Dörfer, Schulen oder öffentliche Einrichtungen ersetzen Brennholz, Holzkohle oder Kerosin. Die daraus resultierende Einsparung lässt sich klar messen und zuordnen.
Gemeindebasierte Maßnahmen, die verhindern, dass Haushaltsabfälle oder landwirtschaftliche Reststoffe offen verbrannt werden, vermeiden hohe CO₂- und Rußemissionen und können deshalb zertifiziert werden.
Lokale Energiezentren, die Solarstrom, Ladepunkte oder effiziente Geräte gemeinschaftlich bereitstellen, reduzieren den Einsatz einzelner Dieselgeneratoren oder fossiler Wärmequellen.
Damit die CO₂-Einsparung eines Community-Projekts verlässlich ist, wird sie regelmäßig kontrolliert. Die Projektbetreiber erfassen dafür Daten zu Nutzung, Brennstoffeinsparung oder zur tatsächlichen Vermeidung fossiler Energie – je nach Projektart. Für jede Technologie gibt es klar definierte Anforderungen und standardisierte Methoden.
Unabhängige Prüfstellen (Auditoren) überprüfen diese Daten vor Ort und gleichen sie mit den Vorgaben anerkannter Standards wie Verra oder Gold Standard ab. Sie prüfen, ob die Anlagen wie vorgesehen genutzt werden, ob die erfassten Einsparungen plausibel sind und ob das Projekt die Gemeinschaft tatsächlich entlastet.
Erst wenn alle Nachweise vollständig und stimmig sind, wird die bestätigte CO₂-Einsparung dokumentiert und für die Ausgabe von Zertifikaten freigegeben.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine echte, überprüfte und sozial eingebettete Klimawirkung abbildet.
Mehr Sicherheit im Alltag durch weniger offene Feuerstellen, weniger riskante Wege zum Wasserholen oder zur Brennstoffsuche – das senkt Unfallrisiken...
Projekte werden gemeinsam genutzt – und stärken Kooperation, Teilhabe und lokale Organisation.
Weniger Brennholz sammeln, weniger Wege, weniger Improvisation: Viele Familien gewinnen spürbar Zeit zurück.
Weniger Rauch, weniger Schadstoffe, weniger offene Feuer: Die Belastung durch Ruß und schädliche Emissionen sinkt deutlich.
Bau, Betrieb und Wartung schaffen lokale Jobs und stärken kleine Unternehmen sowie handwerkliche Strukturen.
Gemeinschaftliche Lösungen ermöglichen Strom, Wärme, Wasser oder Mobilität – oft erstmals zuverlässig und bezahlbar.
Geringerer Brennholzverbrauch entlastet Wälder, reduziert Abholzung und senkt Druck auf lokale Biomassequellen.
Recyclingstrukturen und Vermeidung offener Verbrennung verbessern Luftqualität und Sauberkeit im Umfeld der Gemeinden.