Skip to content
Natureoffice logoZur Homepage

Warum sauberes Wasser CO₂ spart

Wird Wasser gefiltert statt gekocht, sinkt der Verbrauch von Holz oder Brennstoff. Die nachweisbare Einsparung wird dokumentiert – und daraus entstehen CO₂-Zertifikate.

So entsteht die CO₂-Einsparung

Wenn Haushalte Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, muss Wasser nicht mehr über offenen Feuerstellen abgekocht werden.

Dadurch wird deutlich weniger Holz, Holzkohle oder andere Biomasse verbrannt – und genau das reduziert CO₂-Emissionen messbar.

Traditionell wird Wasser in vielen Regionen täglich gekocht, um Krankheitserreger zu entfernen. Dieser Vorgang verbraucht große Mengen Brennstoff und setzt entsprechende Emissionen frei. Technologien wie Wasserfilter, UV-Systeme oder Chlorierungsverfahren machen das Abkochen überflüssig.

Für jedes Projekt wird berechnet, wie viel Brennstoff ohne die Wasseraufbereitungstechnologie verbraucht worden wäre (Baseline) und wie viel tatsächlich eingespart wird. Grundlage dafür sind definierte Emissionsfaktoren je Brennstoff sowie lokale Verbrauchsstudien.

Die Differenz zeigt, wie viele Emissionen durch den Wegfall des Abkochens tatsächlich vermieden wurden. Diese Werte werden geprüft, verifiziert und regelmäßig aktualisiert – und daraus entstehen die CO₂-Zertifikate.

  • Ein Haushalt nutzt ein Wasserfiltersystem, das sauberes Trinkwasser liefert, ohne dass Wasser abgekocht werden muss.

    Vor dem Projekt wurde Wasser täglich über einer traditionellen Feuerstelle abgekocht. Dafür verbrauchte der Haushalt rund 1 Tonne Holz pro Jahr. Die Verbrennung dieser Menge erzeugt eine klare Menge an CO₂. Ein häufig genutzter Emissionsfaktor beträgt 1,83 Tonnen CO₂ pro Tonne Holz.

    Mit der eingesetzten Wasseraufbereitungstechnologie entfällt das tägliche Abkochen vollständig. Die Brennstoffmenge, die zuvor dafür benötigt wurde, gilt somit als vermieden.

    Die CO₂-Einsparung ergibt sich dann so:

    1 Tonne Holz, die nicht verbrannt wird
    ×
    1,83 t CO₂ pro Tonne Holz
    =
    1,83 t CO₂ Einsparung pro Haushalt und Jahr

    Diese Menge wird geprüft, bestätigt und als 1,83 CO₂-Zertifikate ausgewiesen – immer eines pro vermiedener Tonne CO₂.

     

    Anmerkung: Dieses Beispiel erklärt das Prinzip der Emissionseinsparung bei sauberen Wasserprojekten. Ob ein Projekt tatsächlich Zertifikate erzeugen darf, hängt von klaren Regeln ab: anerkannten Standards (z. B. Gold Standard, VCS), detaillierten Verbrauchsstudien, unabhängigen Prüfungen und regelmäßigem Monitoring. Nicht jede Wasserfilter- oder Aufbereitungslösung ist automatisch zertifizierbar.
  • Damit die vermiedenen Emissionen aus sauberen Wasserprojekten als CO₂-Zertifikate ausgewiesen werden dürfen, müssen sie klar nachweisbar sein. Die Einsparungen müssen zusätzlich sein (ohne das Projekt hätte weiterhin Brennstoff zum Abkochen genutzt werden müssen), messbar, nachweisbar und überprüfbar. Dafür gibt es internationale Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS).

    Diese Standards definieren genau, wie der Brennstoffverbrauch vor und nach der Einführung der Wasseraufbereitungstechnologie berechnet wird und welche Daten ein Projekt regelmäßig liefern muss – etwa zu Nutzungsraten, Verbrauchsreduzierungen, Emissionsfaktoren oder möglichen Verlagerungseffekten. Unabhängige Prüfstellen kontrollieren vor Ort, ob die Technologie tatsächlich genutzt wird und ob die dokumentierten Einsparungen plausibel und belastbar sind.

    Erst wenn alle Nachweise vollständig und bestätigt sind, darf ein Zertifikat ausgegeben werden – immer für genau eine Tonne vermiedenen CO₂.

    So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine reale und geprüfte Klimawirkung abbildet.

  • Nicht alle Wasserprojekte eignen sich für die Generierung von CO₂-Zertifikaten. Entscheidend ist, ob das Projekt nachweislich das Abkochen von Wasser ersetzt und dadurch Brennstoff einspart. Fehlt dieser Zusammenhang, entstehen keine messbaren Emissionseinsparungen. Zu den nicht zertifizierbaren Projektarten gehören:

    Brunnenbau und Handpumpen
    Sie verbessern den Zugang zu Wasser, ersetzen jedoch nicht automatisch das Abkochen. Viele dieser Wasserquellen sind nicht mikrobiologisch sicher genug, um ohne weitere Behandlung genutzt zu werden.

    Regenwassersammelsysteme
    Auch wenn sie den Wasserzugang erleichtern, bieten sie selten keimfreies Trinkwasser. Ohne mikrobiologische Sicherheit bleibt das Abkochen erforderlich – und damit entfällt die CO₂-Einsparung.

    Wasserleitungen und Infrastrukturprojekte
    Rohrleitungen, Tanks oder Verteilungsnetze transportieren Wasser, verändern aber nicht seine Qualität. Solange das Wasser nicht sicher trinkbar ist, muss es weiterhin gekocht werden.

    Entsalzungsanlagen ohne Energieeffizienz-Komponente
    Sie liefern sauberes Wasser, verbrauchen jedoch oft große Mengen Energie. Es entsteht keine Brennstoffeinsparung – im Gegenteil: Der Energieverbrauch kann sogar zusätzliche Emissionen verursachen.

    Aufklärungskampagnen oder Schulungen allein
    Bildungsmaßnahmen sind wichtig, führen aber nicht direkt zu einer messbaren Reduktion von Brennstoffverbrauch oder Emissionen.

    Fazit:
    Nur Technologien, die nachweislich das Abkochen ersetzen, können CO₂-Zertifikate generieren. Wo das nicht der Fall ist, fehlen messbare Einsparungen – und damit die Grundlage für Zertifikate.

Welche Projektarten gehören dazu?

Sauberes Wasser-Proejkte gibt es in verschiedenen Formen. Die vier wichtigsten Technologien:

  • Haushalts-Wasserfilter

    Alle Filterlösungen wie Keramik-, Membran- oder Biosandfilter, die Wasser ohne Abkochen sicher machen. Es gibt mehrere verschiedene Filtertechnologien.

  • UV- und Solardesinfektion

    UV-Geräte + SODIS (solare Desinfektion) in einer Kategorie.
    Beide Technologien töten Keime ohne Brennstoff und sind methodisch sehr ähnlich.

  • Chemische Wasseraufbereitung

    Chlortabletten, Tropfen oder Dosiersysteme.
    Eine klare Kategorie mit eigenem Methodik-Set.

  • Community-Wasseraufberei-tungssysteme

    Zentrale Anlagen, die ganze Dörfer oder Siedlungen mit sicherem Trinkwasser versorgen — und dadurch das Abkochen für viele Haushalte gleichzeitig überflüssig machen.

  • Damit die CO₂-Einsparung eines sauberen Wasserprojekts verlässlich ist, wird sie regelmäßig kontrolliert. Die Projektbetreiber erfassen dafür Daten zur tatsächlichen Nutzung der Wasseraufbereitungstechnologie, zur reduzierten Brennstoffmenge sowie zu den Bedingungen, unter denen Wasser zuvor abgekocht wurde. Die Anforderungen dafür sind klar definiert und folgen anerkannten Methodiken.

    Unabhängige Prüfstellen (Auditoren) überprüfen diese Daten vor Ort und gleichen sie mit den Vorgaben internationaler Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS) ab. Dabei wird geprüft, ob die Technologien korrekt eingesetzt werden, ob das Abkochen tatsächlich ersetzt wird und ob die angegebenen Einsparungen nachvollziehbar und belastbar sind.

    Erst wenn alle Nachweise vollständig und plausibel sind, wird die bestätigte CO₂-Einsparung dokumentiert und für die Ausgabe von Zertifikaten freigegeben.

    So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine real gemessene und überprüfte Klimawirkung abbildet.

Welche zusätzlichen Wirkungen haben solche Projekte?

Stärkung lokaler Wertschöpfung, Produktion, Vertrieb und Wartung der Aufbereitungssysteme schaffen lokale Jobs und technisches Know-how.

  1. 1

    Weniger gesundheitliche Belastungen

    Sauberes Trinkwasser reduziert das Risiko von Durchfallerkrankungen, Infektionen und anderen wasserbedingten Krankheiten – besonders bei Kindern.

  2. 2

    Weniger Rauch und Luftschadstoffe

    Wenn Wasser nicht mehr abgekocht werden muss, sinkt die Belastung durch Rauch, Feinstaub und Schadstoffe in Innenräumen deutlich.

  3. 3

    Entlastung von Frauen und Kindern

    Weniger Brennholz sammeln und kürzere Vorbereitungszeiten bedeuten spürbare Zeitersparnis für Familien.

  4. 4

    Weniger Druck auf lokale Wälder

    Der geringere Brennholzverbrauch schützt umliegende Waldgebiete und reduziert Entwaldung.

  5. 5

    Wirtschaftliche Vorteile für Haushalte

    Weniger Brennstoff bedeutet niedrigere Kosten – ein direkter finanzieller Vorteil für Familien mit geringem Einkommen.

  6. 6

    Höhere Bildungschancen

    Kinder, die weniger Zeit mit Holzsammeln oder Krankheitsausfällen verbringen, können regelmäßiger zur Schule gehen.

  7. 7

    Mehr Sicherheit im Haushalt

    Wenn keine offenen Feuerstellen mehr für das Abkochen benötigt werden, sinkt das Risiko von Verbrennungen oder Haushaltsbränden.

Unsere Klimaschutzprojekte für Ihren CO₂-Ausgleich.

Ihre Kompensation entfaltet Wirkung, wenn das Projekt passt. Wir zeigen, welche geprüften Projektarten zur Verfügung stehen – und wofür sie jeweils stehen.

Zwei Männer begutachten Setzlinge in einer Baumschule im Wald.

Aufforstung & Soziales • Togo

PROJECT TOGO

Bäume pflanzen, Schulen bauen. In Togo machen wir beides gleichzeitig. Weil Klimaschutz am besten mit Menschen funktioniert.

Waldlichtung mit einer blühenden Wiese

Kombinationsprojekt • Deutschland, Indien & Togo

Deutschland & TogoPlus

Hier und da: Deutscher Wald trifft afrikanische Aufforstung. Doppelt hält besser, auch beim Klimaschutz.

Solarmodul auf sonniger Fläche

Erneuerbare Energie • Indien

Solarpark Rajasthan

Sonne satt in Rajasthan. Hier wird aus Wüstenhitze sauberer Strom. Klimaschutz, der sich rechnet.

Ältere Frau sitzt vor Haus und Kocht

Effiziente Technologie • Uganda

Effiziente Kochöfen Uganda

Weniger Holz, bessere Luft. Neue Kochöfen in Nigeria schonen Wald und Lunge. Einfach genial.

  • Für alle, die Kompensation wieder sinnvoll denken wollen.

    Zeit, der Kompensation ihren Sinn zurückzugeben.

    20.01.26
    15:00

Kontakt & News - wie Sie wünschen

Wir sind für Sie da, für Gespräche, Fragen und gute Informationen. Zu dem was wir können und wer wir sind.