
Aufforstung & Soziales • Togo
PROJECT TOGO
Bäume pflanzen, Schulen bauen. In Togo machen wir beides gleichzeitig. Weil Klimaschutz am besten mit Menschen funktioniert.
Wenn Haushalte Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, muss Wasser nicht mehr über offenen Feuerstellen abgekocht werden.
Ein Haushalt nutzt ein Wasserfiltersystem, das sauberes Trinkwasser liefert, ohne dass Wasser abgekocht werden muss.
Vor dem Projekt wurde Wasser täglich über einer traditionellen Feuerstelle abgekocht. Dafür verbrauchte der Haushalt rund 1 Tonne Holz pro Jahr. Die Verbrennung dieser Menge erzeugt eine klare Menge an CO₂. Ein häufig genutzter Emissionsfaktor beträgt 1,83 Tonnen CO₂ pro Tonne Holz.
Mit der eingesetzten Wasseraufbereitungstechnologie entfällt das tägliche Abkochen vollständig. Die Brennstoffmenge, die zuvor dafür benötigt wurde, gilt somit als vermieden.
Die CO₂-Einsparung ergibt sich dann so:
1 Tonne Holz, die nicht verbrannt wird
×
1,83 t CO₂ pro Tonne Holz
=
1,83 t CO₂ Einsparung pro Haushalt und Jahr
Diese Menge wird geprüft, bestätigt und als 1,83 CO₂-Zertifikate ausgewiesen – immer eines pro vermiedener Tonne CO₂.
Damit die vermiedenen Emissionen aus sauberen Wasserprojekten als CO₂-Zertifikate ausgewiesen werden dürfen, müssen sie klar nachweisbar sein. Die Einsparungen müssen zusätzlich sein (ohne das Projekt hätte weiterhin Brennstoff zum Abkochen genutzt werden müssen), messbar, nachweisbar und überprüfbar. Dafür gibt es internationale Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS).
Diese Standards definieren genau, wie der Brennstoffverbrauch vor und nach der Einführung der Wasseraufbereitungstechnologie berechnet wird und welche Daten ein Projekt regelmäßig liefern muss – etwa zu Nutzungsraten, Verbrauchsreduzierungen, Emissionsfaktoren oder möglichen Verlagerungseffekten. Unabhängige Prüfstellen kontrollieren vor Ort, ob die Technologie tatsächlich genutzt wird und ob die dokumentierten Einsparungen plausibel und belastbar sind.
Erst wenn alle Nachweise vollständig und bestätigt sind, darf ein Zertifikat ausgegeben werden – immer für genau eine Tonne vermiedenen CO₂.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine reale und geprüfte Klimawirkung abbildet.
Nicht alle Wasserprojekte eignen sich für die Generierung von CO₂-Zertifikaten. Entscheidend ist, ob das Projekt nachweislich das Abkochen von Wasser ersetzt und dadurch Brennstoff einspart. Fehlt dieser Zusammenhang, entstehen keine messbaren Emissionseinsparungen. Zu den nicht zertifizierbaren Projektarten gehören:
Brunnenbau und Handpumpen
Sie verbessern den Zugang zu Wasser, ersetzen jedoch nicht automatisch das Abkochen. Viele dieser Wasserquellen sind nicht mikrobiologisch sicher genug, um ohne weitere Behandlung genutzt zu werden.
Regenwassersammelsysteme
Auch wenn sie den Wasserzugang erleichtern, bieten sie selten keimfreies Trinkwasser. Ohne mikrobiologische Sicherheit bleibt das Abkochen erforderlich – und damit entfällt die CO₂-Einsparung.
Wasserleitungen und Infrastrukturprojekte
Rohrleitungen, Tanks oder Verteilungsnetze transportieren Wasser, verändern aber nicht seine Qualität. Solange das Wasser nicht sicher trinkbar ist, muss es weiterhin gekocht werden.
Entsalzungsanlagen ohne Energieeffizienz-Komponente
Sie liefern sauberes Wasser, verbrauchen jedoch oft große Mengen Energie. Es entsteht keine Brennstoffeinsparung – im Gegenteil: Der Energieverbrauch kann sogar zusätzliche Emissionen verursachen.
Aufklärungskampagnen oder Schulungen allein
Bildungsmaßnahmen sind wichtig, führen aber nicht direkt zu einer messbaren Reduktion von Brennstoffverbrauch oder Emissionen.
Fazit:
Nur Technologien, die nachweislich das Abkochen ersetzen, können CO₂-Zertifikate generieren. Wo das nicht der Fall ist, fehlen messbare Einsparungen – und damit die Grundlage für Zertifikate.
Sauberes Wasser-Proejkte gibt es in verschiedenen Formen. Die vier wichtigsten Technologien:
Alle Filterlösungen wie Keramik-, Membran- oder Biosandfilter, die Wasser ohne Abkochen sicher machen. Es gibt mehrere verschiedene Filtertechnologien.
UV-Geräte + SODIS (solare Desinfektion) in einer Kategorie.
Beide Technologien töten Keime ohne Brennstoff und sind methodisch sehr ähnlich.
Chlortabletten, Tropfen oder Dosiersysteme.
Eine klare Kategorie mit eigenem Methodik-Set.
Zentrale Anlagen, die ganze Dörfer oder Siedlungen mit sicherem Trinkwasser versorgen — und dadurch das Abkochen für viele Haushalte gleichzeitig überflüssig machen.
Damit die CO₂-Einsparung eines sauberen Wasserprojekts verlässlich ist, wird sie regelmäßig kontrolliert. Die Projektbetreiber erfassen dafür Daten zur tatsächlichen Nutzung der Wasseraufbereitungstechnologie, zur reduzierten Brennstoffmenge sowie zu den Bedingungen, unter denen Wasser zuvor abgekocht wurde. Die Anforderungen dafür sind klar definiert und folgen anerkannten Methodiken.
Unabhängige Prüfstellen (Auditoren) überprüfen diese Daten vor Ort und gleichen sie mit den Vorgaben internationaler Standards wie Gold Standard oder Verra (VCS) ab. Dabei wird geprüft, ob die Technologien korrekt eingesetzt werden, ob das Abkochen tatsächlich ersetzt wird und ob die angegebenen Einsparungen nachvollziehbar und belastbar sind.
Erst wenn alle Nachweise vollständig und plausibel sind, wird die bestätigte CO₂-Einsparung dokumentiert und für die Ausgabe von Zertifikaten freigegeben.
So entsteht ein transparenter Prozess, der sicherstellt, dass jedes Zertifikat eine real gemessene und überprüfte Klimawirkung abbildet.
Stärkung lokaler Wertschöpfung, Produktion, Vertrieb und Wartung der Aufbereitungssysteme schaffen lokale Jobs und technisches Know-how.
Sauberes Trinkwasser reduziert das Risiko von Durchfallerkrankungen, Infektionen und anderen wasserbedingten Krankheiten – besonders bei Kindern.
Wenn Wasser nicht mehr abgekocht werden muss, sinkt die Belastung durch Rauch, Feinstaub und Schadstoffe in Innenräumen deutlich.
Weniger Brennholz sammeln und kürzere Vorbereitungszeiten bedeuten spürbare Zeitersparnis für Familien.
Der geringere Brennholzverbrauch schützt umliegende Waldgebiete und reduziert Entwaldung.
Weniger Brennstoff bedeutet niedrigere Kosten – ein direkter finanzieller Vorteil für Familien mit geringem Einkommen.
Kinder, die weniger Zeit mit Holzsammeln oder Krankheitsausfällen verbringen, können regelmäßiger zur Schule gehen.
Wenn keine offenen Feuerstellen mehr für das Abkochen benötigt werden, sinkt das Risiko von Verbrennungen oder Haushaltsbränden.